GoPro HERO4 Silver Action Cam – Testbericht, Erfahrung und Preisvergleich
Wer auf der Suche nach einer zuverlässigen und zugleich erschwinglichen Actioncam ist, mit deren Hilfe sich waghalsige Stunts oder andere coole Moves in brillanter Bildqualität für die Ewigkeit festhalten lassen, gelangt schon für vergleichsweise kleines Geld in den Genuss der überaus handlichen GoPro HERO4 Silver. Doch kann der silberne Bruder der allseits beliebten GoPro HERO4 Black überhaupt mit der selbigen mithalten? – immerhin mussten sich Käufer einer silbernen GoPro bislang immer auf kleinere Abstriche im Vergleich zur schwarzen Alternative einstellen. Wir wollten es ganz genau wissen und haben die GoPro HERO4 Silver einem umfangreichen Action Cam Praxistest unterzogen – mit überraschenden Ergebnissen.
Die Ausstattungs-Highlights der GoPro HERO4 Silver in der Übersicht:
- hochauflösende Videoaufnahmen mit bis zu 3.840 x 2.160 Pixeln (Ultra-HD)
- superzeitlupenvideos mit bis zu 240 Bildern pro Sekunde
- Fotoaufnahmen mit gestochen scharfer 12-Megapixel-Auflösung
- ermöglicht Anfertigung von Nachtfotos und Nacht-Zeitraffer-Aufnahmen
- 1.8 Zoll Display mit komfortabler Touchscreen-Bedienung
- kabellose Kopplung an Smartphones zwecks einfacher Datenübertragung
- WLAN, Bluetooth, Micro-USB, Micro-HDMI und Micro-SD-Schnittstelle
Erster Eindruck und Ausstattung der GoPro HERO4 Silver
Bereits beim Öffnen der Umverpackung wird schnell klar, dass der US-amerikanischeHersteller GoPro offenbar sehr an der Beibehaltung des klassischen GoPro-Designs interessiert ist – bahnbrechende Veränderungen im Vergleich zum Vorgängermodell HERO 3+ gibt es bei der HERO4 nämlich kaum. Erst bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die runden Front-LED’s nun seitlich neben dem integrierten Status-Display Platz genommen haben, während sich auf der Rückseite der Cam ein Touchdisplay entdecken lässt. Ja, richtig gelesen: Die GoPro HERO4 Silver ist als erste GoPro überhaupt mit einem multifunktionalen Display ausgestattet, dass sich ganz bequem via Fingerberührungen bedienen lässt. Ganz nebenbei kann der Mini-Bildschirm auch zur Kontrolle des Aufnahmewinkels sowie zur späteren Betrachtung der angefertigten Aufnahmen verwendet werden, was in unseren Augen einen klaren Pluspunkt gegenüber der GoPro HERO4 Black darstellt, die ohne dieses Feature auskommen muss – doch dazu später mehr.
Die Kamera ansich kommt wie gewohnt überaus kompakt und leicht daher: Gerade einmal 83 g bringt das silberne Modell ohne Gehäuse auf die Waage, im selbigen verpackt sind es immer noch sehr gute 147 g. Besonders praktisch: Neben der klassischen Standardklappe, die eine Wasserdichtigkeit von bis zu 40 m aufweist, liegen der GoPro HERO4 Silver noch zwei zusätzliche Klappen bei. Hierbei handelt es sich zum Einen um eine lediglich 3 m wasserdichte Klappe, durch die sich das Display jedoch auch noch mit angebrachtem Gehäuse bedienen lässt und zum Anderen um eine spezielle Skeletonklappe, welche eine besonders hochwertige Soundaufnahme gewährleistet. Wie gewohnt kommt auch die silberne GoPro HERO4 mit den passenden Anschlüssen für Micro-USB und Micro-HDMI sowie einem Micro-SD-Kartenslot (bis zu 64 GB) daher, zwecks einer schnellen Datenübertragung an Smartphones, Computer & Co sind darüber hinaus WLAN und Bluetooth mit an Bord. Neben den bereits angesprochenen Klappen liegen der Actioncam in der Standardausführung noch ein USB-Kabel, einige GoPro-Verbindungsstücke, zwei Klebehalterungen, eine sehr detaillierte Bedienungsanleitung sowie ein passender Akku bei – letzterer verfügt über eine Kapazität von 1169 mAh, die gerne etwas höher hätte ausfallen dürfen.
Handhabung der GoPro HERO4 Silver
Die HERO4 Silver überzeugt durch eine nahezu kinderleichte Handhabung, die im direkten Vergleich zu ihren Vorgängern sogar noch optimiert wurde: So dient die an der Gehäuseseite angebrachte Taste nicht nur zum Einschalten des WLAN-Moduls, sondern kann darüber hinaus auch zur Steuerung des Menüs verwendet werden. Ohnehin vereinfacht der integrierte Touchscreen-Bildschirm die Steuerung der Kamera um ein Vielfaches, da einzelne Menüpunkte nun auch ganz einfach mit dem Finger betätigt werden können – lediglich auf eine Multitouch-Funktion zum Hineinzoomen in aufgenommene Fotos muss man leider verzichten. Da sich das 1.8 Zoll große Display zudem nicht gerade optimal zur Schärfekontrolle eines aufgenommenen Schnappschusses eignet, kann die GoPro HERO4 Silver problemlos mit einem Smartphone (samt darauf installierter GoPro-App) gekoppelt werden, um die angefertigten Aufnahmen somit auf einem größeren Bildschirm zu bestaunen. Auch die Festlegung von sogenannten „Höhepunkten“ während einer Aufnahme stellt in unseren Augen eine durchaus interessante Funktion dar: Hierbei lassen sich Highlights bei der Aufnahme von längeren Filmchen „markieren“, die sich später mithilfe der kostenlosen Software „GoPro“ ohne langes Suchen wiederfinden lassen.
Videoqualität der GoPro HERO4 Silver
Wie man es von GoPro gewohnt ist, überzeugt auch die GoPro HERO4 Silver durch eine hervorragende Videoqualität, die sich im direkten Vergleich zum Vorgängermodell HERO 3+ sogar noch verbessert hat: Während insbesondere das genannte Modell gerade bei der scharfen Abbildung von weit entfernten Objekten im Hintergrund regelmäßig an seine Grenzen gestoßen ist, werden bei der HERO4 Silver auch Bäume, Berge und andere Hintergrundelemente in knackig scharfer Qualität dargestellt. Besonders brillant werden die Aufnahmen hierbei selbstverständlich in der einstellbaren 4K-Qualität mit 3840 x 2160 Pixeln, bei der jedoch leider nur 15 Bilder pro Sekunde angefertigt werden – für besonders schnelle Bewegungsabläufe definitiv zu wenig. Hier wiederum spielt die GoPro HERO4 Black ihren größten Trumpf aus, da diese im 4K-Modus mit deutlich geschmeidigeren 30 Bildern pro Sekunde filmt. Besonders brauchbare Ergebnisse liefert die GoPro HERO4 Silver stattdessen vor allem im 2.7K-Modus, welcher ebenfalls mit 30 Frames pro Sekunde arbeitet, im Bereich Full-HD-Video sind es sogar 60 Bilder pro Sekunde. Wer eher auf spektakuläre Slow-Motion-Videos steht, bei denen vor allem sehr schnelle Bewegungsabläufe optimal zur Geltung kommen, kann hierfür auf einen Slo-Mo-Modus zurückgreifen, der mit vierfacher Verlangsamung und 120 fps aufzeichnet – dafür jedoch nur der kleineren HD-Auflösung mit 720p. Last but not least wäre da auch noch ein extremer Superzeitlupenmodus mit an Bord, der rasante Bewegungen sogar mit 240 Bildern pro Sekunde festhält: Da dieser jedoch Videos in uralter WVGA-Auflösung mit 848×480 Pixeln im viereckigen 4:3-Format anfertigt, dürfte er für anspruchsvolle Filmer vermutlich nicht sonderlich interessant sein.
Wirklich gut hat uns hingegen die Helligkeitssteuerung der GoPro HERO4 Silver gefallen, die wirklich einen überragenden Job macht: Während viele Actioncams bei sehr schnellen Umstellungen von dunklen auf helle Bereiche oftmals an ihre Grenzen stoßen, hat die HERO4 dieses vor allem bei Skifahrern bekannte Problem überraschend gut im Griff. Selbst größereSchneeansammlungen oder ein schneller Schwenker vom Boden in Richtung Himmel führen nahezu nie zu unschönen Überhellungen, der Wechsel zwischen dunkel und hell erfolgt zudem blitzschnell und nahezu unbemerkt.
Alles in allem punktet die GoPro HERO4 mit einer hervorragenden Videoqualität, die nicht nur angenehm scharf, sondern auch äußerst detailreich daherkommt. Hässliches Bildrauschen taucht vor allem bei Tageslicht-Aufnahmen so gut wie gar nicht auf, lediglich in den späteren Abendstunden muss man notgedrungen mit weniger hellen Farben sowie mit mal mehr und mal weniger gravierenden Farbverfälschungen rechnen – doch das ist ein ohnehin allseits bekanntes Problem.
Fotoqualität der GoPro HERO4 Silver
Neben hochauflösenden Videos kann die GoPro HERO4 Silver natürlich auch klassische Fotos aufnehmen – dies geschieht mit einer maximalen Bildauflösung von 12 Megapixeln. Neben den klassischen Schnappschüssen, die in einer sehr ordentlichen Qualität daherkommen, sind auch einige weitere spannende Funktionen, wie etwa Aufnahmen über den integrierten Burst-Modus möglich: Hierbei werden automatisch Fotos in einem bestimmten Zeitintervall (alle 0.5 Sekunden, alle 2 Sekunden, alle 5 Sekunden…) oder beispielsweise 30 Bilder in einer, 2 oder 3 Sekunden angefertigt. Darüber hinaus ist die GoPro HERO4Silver mit einem speziellen Night-Modus ausgestattet, welcher eine manuelle Einstellung der gewünschten Belichtungszeit ermöglicht. In Kombination mit einem Stativ oder einem festen Untergrund sind somit zauberhafte Langzeitbelichtungsaufnahmen mit einer Verschlussdauer zwischen 2 und 30 Sekunden möglich.
Akkulaufzeit der GoPro HERO4 Silver
Geräte mit Display weisen in der Regel einen hohen Akkuverbrauch auf. Dies ist leider auch bei der GoPro HERO4 Silver der Fall: Mit einer durchschnittlichen Akkulaufzeit von anderthalb Stunden ist die handliche Actioncam definitiv nicht für einen umfangreichen Tagesausflug ausgelegt – die Anschaffung von einem oder mehreren Ersatzakkus ist also durchaus empfehlenswert. Immerhin: Das Display der HERO4 lässt sich jederzeit manuell oder via einstellbarer Abstellzeit automatisch ausstellen, wodurch der Akku selbstverständlich geschont wird. Dennoch sind 1.30 Std. bei eingeschaltetem Display und verwendeter Full-HD-Auflösung ein beachtlicher Wert für eine Kompaktkamera, den man erst einmal toppen muss.
Fazit:
Pro:
Contra:
Keine Erfahrungsberichte vorhanden